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Inhalt: NWS
Layout: F. Geller-Grimm

 

 

Geschichte des Vereins

Der Nassauische Verein für Naturkunde besteht seit dem Jahre 1829. Deshalb seien seiner Geschichte einige Zeilen gewidmet, zumal es sich gezeigt hat, daß selbst Mitglieder unseres Vereins, besonders die jüngeren, erst recht natürlich Fernstehende, keine Vorstellung von der Entstehung unserer Gesellschaft und des Museums haben und unser Arbeitsfeld und das was darauf in 120 Jahren geleistet worden ist, nicht kennen. Alles das habe ich ausführlich in Band 80 unserer Jahrbücher, der zur Jahrhundertfeier 1929 erschienen ist, und in Band 81 in einem Bericht über diese Feier geschildert. Ich kann mich deshalb hier darauf beschränken, die wichtigsten Tatsachen in kurzen Sätzen hervorzuheben.

Verein und Museum wurden gleichzeitig gegründet und gehörten zusammen. Die geschäftliche Verwaltung des Museums unterstand der herzoglichen Regierung, vertreten durch einen hohen nassauischen Beamten; die Ausgestaltung des Museums wurde dem Verein selbst überlassen, dessen Vorsitzender in nassauischer Zeit den Titel Sekretär des Vereins und Inspektor des Museums führte. Von 1866 - 1900 war der jeweilige Regierungspräsident in Wiesbaden Direktor des Vereins. Die Sammlungen des Museums wurden in den ersten Jahrzehnten fast ausnahmslos aus den Geldmitteln des Vereins angeschafft und vermehrt. Seit 1844 erschienen die Jahrbücher. Damit war die Möglichkeit gegeben, im Tauschverkehr mit anderen Gesellschaften eine wertvolle Bücherei zu begründen, die heute, um uns zu entlasten und um diesen Besitz der Allgemeinheit besser zugänglich zu machen, von der Nassauischen Landesbibliothek verwaltet wird. Inhaltlich sind die Jahrbücher eine Fundgrube wichtiger wissenschaftlicher Veröffentlichungen über die Natur unseres weiteren Heimatgebiets.

Im Jahre 1900 ging das Museum durch Vertrag mit dem preußischen Staat in den Besitz der Stadt Wiesbaden über; sie errichtete vertragsgemäß das neue Gebäude an der Kaiserstraße [heute Friedrich-Ebert-Allee]. Hierin wurden die Sammlungen aus dem alten Museumsgebäude in der Wilhelmstraße, Ecke Friedrichstraße, im Jahre 1915 verbracht. Die wissenschaftliche Leitung des Museums blieb dem Verein, bzw. seinem Direktor anvertraut. Von 1938 bis Anfang 1945 war ein von der Stadt angestellter Direktor Leiter des Museums.

Das Arbeitsgebiet des Vereins ist vor allem der Bereich des ehemaligen Herzogtums Nassau; das Museum muß aus Gründen, die sich von selbst verstehen, größten Wert darauf legen, als Nassauisches Landesmuseum angesehen zu werden, worauf es schon aus historischen Gründen Anspruch erheben kann, obwohl das in seiner amtlichen Bezeichnung "Neues Museum, Naturwissenschaftliche Sammlungen" leider nicht zum Ausdruck kommt.
In früheren Zeiten war es selbstverständlich, daß der Leiter des Vereins und des Museums auch persönlich sich für die Ausgestaltung des Museums durch seine Sammeltätigkeit und wissenschaftliche Verarbeitung des Materials einsetzte. Ich brauche nur an die Namen Sandberger, Kirschbaum, Koch und Pagenstecher zu erinnern. Jeder von ihnen war eine Autorität auf seinem besonderen Arbeitsgebiet. Das Schwergewicht der Leistungen des Museums als wissenschaftliche Arbeitsstätte lag so bald bei der Geologie, bald bei der Zoologie. Als die Sammlungen im neuen Museumsgebäude sich immer mehr ausdehnten und übersichtlicher aufgestellt werden konnten, schieden sich mehrere Abteilungen voneinander; als die umfangreichste die zoologische, die allein 2 Stockwerke des Gebäudes inne hat und von dem Zoologen Dr. Fritz Neubaur, dem bekannten Ornithologen, geleitet wird. Das Erdgeschoß wird von geologisch-mineralogischen Abteilung eingenommen, für deren Ausgestaltung ich von 1924 ab bis heute tätig und verantwortlich gewesen bin. Die botanischen Sammlungen, vor allem umfangreiche und wertvolle Herbarien von Phanerogamen und Kryptogamen, eignen sich nicht für Ausstellungen, stehen aber für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung.

aus Heineck (1950)


 

 

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